Datenmigration mit Flow

Unsere Producerin Vanessa Di Gennaro hat bei uns mit der Kombination von Bildung und Digitalisierung einen spannenden match gefunden. Doch nicht nur beruflich folgt sie dem Motto «go with the flow».
Veröffentlicht am 9. März 2021

Vanessa, woher kommt Deine Leidenschaft für digitale Medien?

Ich habe das recht schnell gemerkt während meiner Ausbildung zur Gestalterin/Designerin. Ich war in einer Fachklasse, und die Ausbildung war generell sehr breitgefächert. So konnte ich vieles kennenlernen und einiges ausprobieren. So zum Beispiel das Coden in einem Austauschsemester an der Carnegie Mellon, Pittsburgh (USA): Mich hat fasziniert, dass ich live mit einem Klick sehen kann, was ich kreiere. Für mich war schnell klar: das Internet und Social Media interessieren mich, darin kann ich mich ständig weiterentwickeln.

Ich kann mich gut in neue Felder einarbeiten und finde gerade das sehr spannend.

Vanessa Di Gennaro

Ausgebildete Designerin, Grafikerin, E-Medien-Producerin – Du warst schon so einiges. Was ist Dir am liebsten? 

Ich hatte bislang eine sehr abwechslungsreiche Berufskarriere. Die Ausbildung zur Gestalterin/Designerin hat mir Felder aufgezeigt und meine Neugier für das Digitale entfacht. Als Grafikerin in Agenturen hatte ich ganz verschiedene Aufträge über klassischen Print wie zum Beispiel Logodesign und Periodika bis Webdesign. Das Wissen und diese Erfahrungen helfen mir auch heute enorm bei meiner jetzigen Tätigkeit. Als E-Medien-Producerin war ich beispielsweise für das Bespielen von Lernplattformen mit Lerninhalt zuständig, habe Animationen designt oder Video- und Audiobeiträge hergestellt.

Du bist nun bei uns Producerin und Projektleiterin Migration und gestaltest somit den Aufbereitungsprozesses für medienneutrale Inhalte.

Stimmt. Mein Job ist es momentan, gemeinsam mit Verlagen deren Backlist medienneutral aufzubereiten. Das ermöglicht ihnen, ihre Inhalte zukünftig flexibler einzusetzen.

Wir haben gerade so einen klassischen Fall: Letztes Jahr haben wir die Backlist eines Arbeits- und Handbuches für den Compendio Verlag migriert. Jetzt überarbeiten die Redakteur*innen die Inhalte autark im Redaktionssystem und wir leiten sie danach in die gewünschte Plattform aus.

Wie ist das typische Vorgehen bei einem Migrationsauftrag?

Am Anfang steht das Screening. Hierbei schauen wir uns an, in welchem Datenformat die Inhalte vorliegen, wie sie strukturiert sind, wie komplex die Inhalte sind.

Nach der Einschätzung überlege ich gemeinsam mit meinem Kollegen und Experten für Datenstrukturierung Claude Howald, wie der Prozess der Migration laufen kann, welches die Teilschritte sind und wie hoch der Aufwand ist.

Dann stelle ich mein Team zusammen, in der Regel sind das zwischen 3-5 Kolleg*innen, je nach Grösse des Auftrages.

Was ist beim Migrationsprozess automatisiert und was ist Handarbeit?

Migration von Daten ist ein halbautomatischer Prozess. In einem ersten Schritt werden die Daten zu XML-Strukturen transformiert. Die Daten liegen dann in Xpublisher for Learning Content vor und jetzt beginnt für mich die Handarbeit. Ich stelle sicher, dass der Inhalt vollständig vorhanden ist, konvertiere Grafiken und Bilder und platziere sie im Inhalt und setze Querverweise.

Hast Du Dir jemals vorgestellt, in Publishing Systemen tätig zu sein?

Nein, aber irgendwie ist es auch nicht unlogisch. Gerade im Bereich Bildung und Digitalisierung – zumal in dieser Kombination – ­gibt es viel Veränderung. Ich finde das sich Weiterentwickeln wirklich sehr spannend, und so entsprechen mir diese beruflichen neuen Herausforderungen sehr. Als ich vor eineinhalb Jahren zum Compendio Verlag kam, lief der Prozess die Firma Edupartner zu gründen bereits und es war somit klar, dass ich mich auf einen gemeinsamen neuen Weg mache. 

Momentan haben wir einen Fokus darauf gelegt, Verlagen beim Migrieren ihrer Daten zu helfen, um das Potential der Backlist von Printtiteln für die Mehrkanalnutzung aufzubereiten. Wir können als Migrationsexpert*innen helfen, Inhalte effizient und strukturiert ins System zu bringen. 

Wir beraten Verlage im Prozess der Migration ihrer Inhalte.

Vanessa Di Gennaro

Bildung wird immer individueller und Du entdeckst gerne neue Lernpfade und Vermittlungsangebote. Wo informierst Du Dich?

Inspiration und Austausch mit Branchenkolleginnen gibt es normalerweise auf Messen und Fachveranstaltungen. Das ist natürlich seit Corona etwas eingeschränkt. Umso wichtiger ist der Austausch mit den Kolleg*innen – wenn auch nur digital. 

In Deiner Freizeit malst Du. Pinsel statt Tastatur und Mausklick …

Ja, dabei kann ich total abschalten. Ich male am liebsten figürlich und detailgetreu. Eigentlich ein bisschen ähnlich wie im Job. Am Anfang überlege ich mir ganz konkret, was ich machen will. Aber dann kann ich loslassen und es fliessen lassen. Go with the flow. Ich habe vor kurzem einen Platz in einem Gemeinschaftsatelier bezogen. Da freut mich sehr, dass ich dann neben dem beruflichen Austausch mit meinen Kolleg*innen zu Bildungsthemen neue Inspiration im künstlerischen Umfeld kriege.

Alles bewegt sich. Und da ist dann wieder der Bogen zum Job. Auch da bewegt sich vieles – im Bildungsbereich, bei der Digitalisierung und bei Edupartner.

Vanessa Di Gennaro ist Producerin. Ihre gemalten Bilder zeigt sie unter anderem auf Instagram. Hier finden sich zudem noch drei Dinge, die wir sonst von Vanessa wissen.