Leitmedienwechsel –
Sicht der Händler

Wir befinden uns mitten in einem Leitmedienwechsel. Der Weg führt vom gedruckten Buch hin zu digitalen Lernumgebungen. Was bedeutet das für Händler?
Veröffentlicht am 23. Februar 2022

In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Auswirkungen der Leitmedienwechsel für die Händler hat. Der Leitmedienwechsel führt zu einer grundsätzlichen Herausforderung: Lernmedien werden in allen Formen gewünscht – gedruckt oder digital, wobei die digitalen Formen sehr vielfältig sind.

Dies hat zur Folge, dass sich gleich mehrere Rahmenbedingungen für Händler verändern.

Neue Wege zum Kunden

Bei gedruckten Lernmedien braucht es entweder ein Zwischenlager oder dann die Möglichkeit, diese per Print-On-Demand zu produzieren. Dazu muss der Versand möglichst individuell und vor die eigene Haustüre gesteuert werden.

Bei digitalen Lernmedien entfällt das physische Lager. Hingegen müssen digitale Plattformen mit den Inhalten ausgestattet und verknüpft werden. Das Ausliefern per Post oder Paket entfällt in den meisten Fällen. Hingegen muss ein digitaler Zugang zur Verfügung gestellt werden, der jederzeit erreichbar, sicher und von einem guten Support begleitet werden muss.

Handling von Lizenzen

Ein gedrucktes Lehrmittel ist verhältnismässig einfach zu handhaben: Es wird einmalig gekauft und wechselt als physisches Objekt den Besitzer. Man kann es ausleihen oder auch jemandem weitergeben.

Bei digitalen Lernmedien ist das etwas komplexer: es wird ebenfalls einmalig gekauft, es wechselt aber nur ein Code oder ein Login den Besitzer. Dieser Code kann unterschiedliche Modelle bedienen. Man kann ihn:

  • einmal oder eine bestimmte Anzahl Male nutzen.
  • über einen bestimmten Zeitraum nutzen
  • für eines oder mehrere Lernmedien nutzen
  • auf einem Gerät oder an mehreren Ort nutzen.
  • nur innerhalb eines bestimmten Netzwerks nutzen

All diese Modelle gilt es abzubilden, denn grosse Anbieter wie Amazon und Co. haben hier die Standards für die Kunden bereits gesetzt.

Parallele Nutzung durch Lernende

Eine zusätzliche Herausforderung: Lernmedien werden vermehrt parallel in mehreren Formen genutzt. Einerseits liest der Lernende im gedruckten Buch, andererseits bearbeitet er interaktive oder multimediale Inhalte in einer App oder im Web.

Ein Händler muss also Lernmedien nicht nur in verschiedenen Formen zum Kunden zu bringen. Er muss die verschiedenen Formen auch so verknüpfen, dass der Lernende sich im Angebot der verschiedenen Kanäle zurechtfindet. Der Kunde erwartet beim Kauf eines gedruckten Buches, dass er ganz einfach zum ergänzenden digitalen Angebot wechseln kann.

Für den Händler ist es zunehmend wichtig, dass er die Endkunden kennt und sie mit den individuell gewünschten Informationen beliefern kann.

Kommunikation mit Endkunden

Diese direktere Beziehung zu den Endkunden bietet auch ganz viele Vorteile. Endlich kann ein Händler die Lernenden auch direkt mit Marketingmassnahmen erreichen. Seien es ergänzende Informationen oder Hinweise auf weitere Lernmedien – dem Händler tut sich hier eine ganz neue Kommunikationswelt auf.

Da vor allem bei digitalen Medien auch gewisse Nutzungsparameter gemessen werden können, lassen sich dabei viele Marketingmassnahmen auch automatisieren.

Fazit

Digitale Lernmedien lösen die analogen noch lange nicht ab! Sie ergänzen sie. Das macht aus pädagogischer Sicht Sinn. Es ist aber auch ein Kundenbedürfnis, flexibel je nach Situation «den Kanal» wechseln zu können. Für Händler ist es somit wichtig, dass sie sowohl die herkömmliche gedruckte wie auch die neue digitale Welt mit all ihren Eigenheiten möglichst effizient bedienen können.

Tendenziell werden die Netzwerke für Händler grösser und somit um ein Vielfaches komplexer. Es braucht mehr Workflows, mehr Verträge und Absprachen, komplexere PIM-Systeme. Zudem wird die Abrechnung und die Lizenzkontrolle sehr viel aufwändiger.

Das Gute ist: Alle Händler stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Damit bietet es sich an, diese Herausforderungen auch gemeinsam anzugehen. Das ist der Ansatz von Distrinova, der ersten digitalen Verlagsauslieferung, die wir im Sommer 2021 lanciert haben: Wir suchen Lösungen, von denen unser ganzes Partner-Netzwerk profitiert. Wir merken, dass wir damit ein Bedürfnis treffen, denn unsere Community von Händlern, Plattformen und Content-Anbietern wächst stetig.

Verschiedene Perspektiven

In den kommenden Blogbeiträgen werden wir die Herausforderungen dieses Leitmedienwechsels – oder sagen wir doch dieser Leitmedienvielfalt – aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.

Zum Einsteigen: Basiswissen Leitmedienwechsel